Zum Tag der Bibliotheken: Die beste Bücherei der Welt (RIP)

Bücherwürmer und Leseratten, die Überschrift verrät es schon: Heute ist Tag der Bibliotheken! Dieser Tag wurde 1995 unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ins Leben gerufen und soll seitdem, immer am 24. Oktober, auf die Bedeutung von Bibliotheken als Speicher von Wissen, Vermittler von Informationen und kulturelle Begegnungsstätte aufmerksam machen. Außerdem verleiht der Deutsche Bibliotheksverband die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres“.

Mir drängt sich daher heute wieder eine Frage in den Kopf, die mich häufiger mal umtreibt. Ich frage mich, ob es in der Zukunft noch Bibliotheken geben wird. Oder zumindest, ob es sie noch in der Form geben wird, wie es sie heute gibt. Die Bibliothek scheint ein Auslaufmodell zu sein, das Bibliothekensterben greift um sich. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Der digitale Wandel spielt in jedem Fall eine entscheidende Rolle. Waren Bibliotheken in der Vergangenheit oft die einzige Möglichkeit an Informationen zu spezifischen Themen zu gelangen, sind viele Infos und Texte nun nur noch einen Mausklick entfernt.

Warum wir Bibliotheken brauchen

Und doch haben Bibliotheken – auch wenn es immer weniger werden – noch ihre Relevanz. Erstens, weil einige Bibliotheken Texte und Schriftstücke enthalten, die noch nicht digitalisiert sind. Daher sind sie einzigartige Speicher für „altes Wissen“, das ohne sie verloren gehen würde. Zweitens, weil Bibliotheken nicht nur Orte für Bücher sind, sondern auch für Informationen aller Art. Dazu gehört auch, dass sie meistens für Mitglieder eine kostenlose Internetnutzung anbieten. Nun haben sicherlich die meisten von uns einen Internetzugang zuhause oder auf der Arbeit, oder mobil über das Smartphone. Aber man sollte sich immer vor Augen führen, dass ein Internetzugang ein Privileg ist, das sich nicht jede:r leisten kann. Und natürlich sind Bibliotheken auch deshalb wichtig, weil Bücher Geld kosten – sehr viel Geld, wenn man viel liest – und dieses Hobby könnten daher viele Menschen ohne Bibliotheken nicht ausleben. Allein schon deshalb sind Bibliotheken extrem wichtige Institutionen. Wichtig sind sie meiner Meinung nach aber auch noch als Stätten, in denen Kinder ihre Liebe zum Lesen entdecken können. Warum das etwas ist, das sich eine Gesellschaft bewahren sollte? Nun, das ist relativ simpel: Durch Bücher können wir lernen, wir können neue und fremde Welten erkunden, ohne uns von der Stelle zu bewegen, wir können unterhalten werden, sie bieten manchmal Ablenkung von einer Welt, die vielleicht gerade schwer zu ertragen ist. Aber Lesen macht nicht nur glücklich, es macht auch schlau. Es macht uns empathischer, es fördert den Wortschatz, es trainiert das Zusammenspiel verschiedener Gehirnareale und ist so ein ideales Gehirntraining, um bis ins hohe Alter fit zu bleiben. (Mehr dazu in meinem Artikel: Macht Lesen schlau?) Daher denke ich, dass Lesen und alle Institutionen, die es fördern, ein elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft sein sollten.

Schande über mein Haupt

Nun will ich aber trotzdem ganz ehrlich zu euch sein: Ich mag die Idee von Bibliotheken, ich mag, wenn man es mal so ausdrücken möchte, das Konzept. Ich besuche auch gerne alte Bibliotheken, wenn ich als Touristin in andere Städte reise und schnüffle an den alten Büchern. Ich könnte es außerdem eigentlich auch gut gebrauchen, meine monatlichen Ausgaben für neuen Lesestoff – die ungefähr so bei 30-100 Euro liegen – zu minimieren. Und ich denke, dass Bibliotheken aus den oben erwähnten Gründen wichtig für unsere Gesellschaft und Kultur sind. Aber angemeldet in einer Bibliothek bin ich trotzdem nicht. Ich nehme es mir immer vor, aber mache es dann nicht. Vielleicht auch, weil die hiesigen Bibliotheken nicht der romantischen Vorstellung von gemütlichen, einladenden, ruhigen Lese-Oasen gleichkommen, die ich mir im Kopf ausmale. Vielleicht, weil sie mich ans Büffeln in der Uni-Bibliothek erinnern. Vielleicht, weil ich mich gerne mit den Büchern umgebe, die ich gelesen habe und es mir schwerfällt, sie wegzugeben. Vielleicht aber auch, weil ich noch keine Bibliothek gefunden habe, die jemals mit der kleinen Dorfbücherei mithalten konnte, von der ich euch jetzt erzählen will. Denn auch wenn ich heute keine Bibliotheksnutzerin bin, so war es doch eine Bibliothek, die mich zum Bücherwurm gemacht hat. Ja, meine Liebe zum Lesen und zu Büchern wurde in einer Bücherei geboren. Daher möchte ich den Tag der Bibliotheken zum Anlass nehmen, um euch einmal von diesem wunderbaren Ort zu erzählen.

Meine Lieblingsbibliothek

Ich bin in einem Dorf in Brandenburg aufgewachsen. Knapp 600 Einwohner zählt der Ort offiziell, doch ich bin nicht sicher, wo die alle wohnen sollen. Ich persönlich würde die Dorfgemeinschaft auf maximal 300 Menschen schätzen. Aber das mal nur am Rande. Was ich sagen will ist: Es war ein kleines Dorf. Ein Dorf ohne Supermarkt, ohne Cafés, ohne nennenswerte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, ohne Theater, ohne Kinos – ohne all das, was mein heutiges Leben in der Großstadt so angenehm macht. Die nächste Einkaufsmöglichkeit war 4km entfernt. Jede Anstrengung, im Ort einen Einkaufsladen oder auch nur einen Kiosk zu betreiben, scheiterte nach kurzer Zeit – es gab einfach nicht genug Kundschaft. Zweimal in der Woche kam deshalb der „Bäckerwagen“ – ein Backwarenverkauf auf Rädern – einmal die Woche fuhren der „Fleischerwagen“ und der „Eismann“ vor. So funktionierte die Versorgung mit allem, was man zum Leben brauchte, für alle die, die nicht mobil waren. Als Teenager war dieses Fehlen von Beschäftigungsmöglichkeiten ein Problem, das mich bald nach dem Abitur die Flucht ergreifen ließ, doch als Kind war der Ort ideal. Es war eine schöne Kindheit, damals, in den 90ern – frei und ungezwungen. Nach der Schule, oder in den Ferien nach dem Mittagessen, verließ man das Haus und kehrte, wenn abends die Kirchenglocken läuteten, wieder zurück ins Nest. Es war die Art von Dorf, in der man seine Kinder frei und unbeaufsichtigt herumtollen lassen konnte. Es gab kaum Verkehr und es war ein Ort, an dem Familien lebten – meist mit 2 oder mehr Kindern. Man stromerte daher höchst selten einmal allein umher. Und dieses Dorfleben bot einiges an Unterhaltung für die Kinderbande: Buden im Wald mussten gebaut werden, die Straße mit Kreide bemalt, die neuen Rollschuhe ausprobiert, Heuballen erklommen, Bäume beklettert, Mückenlarven im Teich beobachtet, Mais vom Feld geklaut, Kastanien gesammelt, der weiteste Absprung von der Schaukel geschafft werden. Und montags… ja montags, da gingen wir in die Bibliothek! Ja, ganz recht, wir hatten keinen Supermarkt, aber eine Bücherei. Und dort warteten viele Büchern mit Abenteuern, sodass uns auch an den regnerischsten Tagen nie langweilig werden konnte.

Von der Bücherei erfuhr man, sobald man alt genug war, um selbst lesen zu können. Dann wurde man von Eltern oder (ich glaube so wird es in meinem Fall gewesen sein) älteren Geschwistern dorthin mitgenommen. Nach der Initiierung stand der Bibliotheksbesuch wöchentlich auf dem Programm. Bewaffnet mit einem Beutel, in dem man den, mal größeren, mal kleineren, Stapel frisch geliehener Bücher nach Hause schleppen konnte. Freiwillig und ohne zu murren, man musste uns nicht zum Lesen zwingen, kein „Hey ihr Racker, wollt ihr nicht lieber mal ein Buch lesen?“ Nein, das brauchte es nicht. Lesen war der heißeste Scheiß!

Gut, nun sage ich „Bibliothek“ und ihr denkt jetzt vielleicht an einen riesigen, weitläufigen Saal mit unzähligen Regalen. In Wirklichkeit war unsere Bibliothek ein kleiner Raum im Gemeindezentrum, der bis oben hin vollgestopft war mit Bücherregalen. Am Ende des Raumes in der linken Ecke standen ein Schreibtisch und ein Stuhl und darauf saß eine Dame, die ehrenamtlich ihren Montagnachmittag opferte, um Karteikarten zu füllen und Rückgabedaten in Buchstempel einzutragen und so die Dorfgemeinschaft mit Lesestoff versorgte. Schon damals, als ich selbst noch sehr klein war, kam mir dieser Raum nicht besonders groß vor und ich denke, dass er deshalb aus Sicht eines Erwachsenen winzig war. Aber es reichte aus. Es gab alles, was das (Kinder-)Leseherz begehrte.

Meine Eltern hätten und haben mir auch eigene Bücher nicht verwehrt. Wenn ich mir ein Buch gewünscht habe, haben mir meine Eltern diesen Wunsch in der Regel erfüllen können. Aber es war einfach etwas anderes, in der kleinen Bibliothek zu stöbern und die Buchschätze aus dem Regal zu ziehen. Mal ganz davon abgesehen, dass es den Geldbeutel der Familie schonte. Ich weiß nicht mehr genau, wie viel die Bibliotheks-Mitgliedschaft gekostet hat, aber mehr als 10 Mark im Jahr wird es nicht gewesen sein.

Und was hat man für dieses schmale Talerchen alles bekommen! Ich habe zuerst viele „Was ist was“-Bücher ausgeliehen, weil ich schon damals wissen wollte, wie Dinge und die Welt insgesamt funktionieren. Dann Abenteuergeschichten, Gruselgeschichten und Geschichten von Magie und von Tieren und… Stephen King Romane. Man muss nämlich wissen: Die Bibliothekarin stellte keine Fragen. Da kam kein: „Sag mal, bist du dafür nicht noch ein bisschen zu jung?“ – und ich denke heute, dass es genau das war, was mich meine Buchleidenschaft entdecken lassen hat. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Altersempfehlungen auf Büchern oder gegen Regale, die speziell mit für Kindern geeigneten Titeln ausgestattet sind. Das ist sehr nützlich. Aber ich glaube, wenn man Kinder dazu bringen will, zu lesen und wenn man will, dass sie das nicht aus Pflichtbewusstsein machen, sondern wirklich Spaß daran haben und es aus eigenem Antrieb tun, dann sollte man sie das lesen lassen, was sie lesen wollen. Und genau dafür hat diese Bibliothek gesorgt. Vielleicht hätte ich meine Liebe zum Lesen irgendwann auch anderweitig entdeckt. Vielleicht. Aber ich bin mir nicht sicher. Bibliotheken sind für mich daher vor allem eines: Orte, an denen Kinder Geschichten entdecken können.

Ich habe in meinem Leben schon andere, größere, besser ausgestattete Bibliotheken besucht, aber keine hat mich jemals so begeistert, wie unsere kleine Dorfbücherei.

Ich frage mich manchmal, ob das überhaupt stimmt, was ich zu dieser Bibliothek in meinem Kopf abgespeichert habe. Schließlich sind Erinnerungen selten 100%ig genau und in diesem Fall könnten sie auch einfach durch einen dichten Nostalgie-Nebel verklärt sein. Aber ich habe neulich mit einer Freundin gesprochen, die im selben Ort aufgewachsen ist und ihre Erinnerungen decken sich mit meinen. Wie ich, kam auch sie zu dem Schluss, dass diese winzige Bibliothek wichtig war und dass wir ohne sie, Bücher wahrscheinlich heute nicht so lieben würden.
Diese kleine Bücherei, die einmal die Woche ihre Türen (oder besser: Tür – denn ein so winziger Raum braucht nur eine davon) öffnete, war wichtig für uns als Kinder, sie war wichtig für diese kleine Dorfgemeinschaft.

RIP

Heute gibt es die Bibliothek nicht mehr – sie schloss 2013. Und vielleicht ist das keine große Sache. Vielleicht besorgen sich alle Dorfbewohner ihre Bücher digital oder bestellen sie online, vielleicht hat sich niemand gefunden, der die Bibliothek verwaltet und betreut, vielleicht ist Lesen nicht mehr cool. Ich weiß es nicht. Aber es ist schade, dass dieser kleine magische Ort nicht mehr existiert und dass Kinder, die heute in diesem Ort aufwachsen, nun weniger Abenteuer erleben können.

Was meint ihr: Wird es in Zukunft noch Bibliotheken geben? Und habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Erzählt doch mal von eurer Lieblingsbibliothek – heute ist genau der richtige Tag dafür 😊

There are 5 comments

  1. ainu89

    Wirklich ein wunderbarer Beitrag! Und meine Meinung und Erfahrungen decken sich so sehr mit deinen, dass es schon fast erschreckend ist…mit einer Ausnahme, ich hatte meine Bibliothek schon immer Zuhause.
    Doch zunächst, auch ich wuchs in so einem kleinen Kaff auf (bei uns sind es offiziell knapp über 500 Einwohner und auch ich habe die Zahl stets bezweiflt bis mich das jährliche Feuerwehrfest immer wieder daran erinnerte, dass sich irgendwo hinter den Hügeln und in den Wäldern wohl doch einige Häuser und Menschen verstecken müssen). Und trotz dieser überschaubaren Einwohnerzahl gab es auch bei uns eine solche Bibliothek wie du sie beschreibst. Es war ein kleiner Raum, der sich im Gebäude der Volksschule befand und zu meiner Zeit vom ehemaligen Direktor betreut wurde. Einige Jahre bevor die Schule wegen Kindermangel geschlossen werden musste, verstarb der alte Herr und die Bibliothek sperrte zu. Heute befinden sich Wohnung in dem Gebäude.
    Ich selber war allerdings so gut wie nie in der Bibliothek und das hat einen einfachen Grund, ich hatte eine Zuhause. Als jüngstes von vier Kindern, gab es unzählige Kinderbücher bei uns in den Regalen und nachdem auch meine Eltern Leseratten sind und waren, fand man auch später immer irgendwas interessantes, von Klassikern über moderne Literatur, Dramen, Gedichtbände, Krimi, Horror, Liebesgeschichten…es war einfach nur phantastisch. Geprägt durch mein Elternhaus umgeben ich mich auch in meiner eigenen Wohnung mit Büchern (wobei sie inzwischen schon ein bisschen zu viel Platz einnehmen 😅)…zum Glück ist auch meine Mann eine richtige Leseratte, sonst würde das sicher mit der Zeit zum Problem werden.
    Ich bin also auch jemand, der sich Bücher lieber kauft und zu Hause Regal um Regal befüllt, einfach weil ich es liebe Bücher um mich zu haben…sie machen eine Wohnung für mich einfach um so vieles gemütlicher. Aber es geht mir nicht nur mit den Büchern so. Ich präferiere ganz allgemein das reale Medium vor dem digitalen. So kaufe ich noch DVDs und BluRays, obwohl ich auch bei Streaminganbietern registriert bin, ich kaufe CDs, obwohl es Youtube und Co. gibt und ich habe einen Bibliotheksausweis, obwohl ich ihn so gut wie nie verwende 😅 – aber hey, es ist sehr praktisch bei Büchern, die nur mehr antiquarisch zu bekommen wären und so kann ich die hiesige Bibliothek ein bisschen unterstützen weil mir tun die 15€ im Jahr nicht weh.

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  2. Klaus Viedenz

    Fantastischer Beitrag, den ich als Dorfkind (200 Einwohner, 300 Kühe) absolut nachempfinden kann! Wir haben nicht mal eine Bibliothek im Dorf, dafür muss man sich auf den Weg in die nächste „Stadt“ machen – ich bin aber tatsächlich noch nie dagewesen, weil ich immer im Buchladen gegenüber hängen geblieben bin. Wenn ich ein Buch lese, will ich’s auch in meinem Regal stehen haben. Aus finanzieller Sicht einfach dumm, aber ich bin eben Buchromantiker, und meine Interessengebiete (überwiegend englischsprachige Fantasy) deckt die kleine Bibliothek ohnehin nicht ab.

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  3. Stephanie Jaeckel

    Es gibt eine große Zukunft für Bibliotheken. Sie sind offene Orte für allerlei Menschen, ich gehe davon aus, dass es immer wieder Menschen gibt, die sie weiter und weiter führen, vielleicht in anderer Form, aber eben doch mit dem festen Glauben an Kultur, an Wissen, an Tradition (im weitesten Sinn). Meine Lieblingsbibliothek? Natürlich die, die ich „nutze“, die Amerika-Gedenk-Bibliothek in Berlin-Kreuzberg. Und natürlich ist sie viel, viel mehr als ein großes öffentliches Regal für Bücher. Andere Lieblingsbibliotheken: Die Stadsbibliotek in Göteborg, Bibliothec et Archives Nationales de Quebec in Montreal, Bibliothèque Nationale de France in Paris.

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  4. nina. aka wippsteerts

    Was für ein schöner Beitrag!
    Also ich komme auch aus einem 300 Seelendorf, aber die nächstgelegene „Stadt“ war mit dem Fahrrad und zu Fuß immer gut zu erreichen. Meine Eltern waren und sind schon Leseratten. Wir sind mit Büchern und Schallplatten groß geworden und ich konnte lesen, bevor ich in die Schule kam ( ein wenig und selbst beigebracht).
    Eine Dorfbücherei hatten wir leider nicht, aber in der ersten Klasse gab es eine laaaange Fensterbank, die unser Lehrer selbst ausgestattet hatte. Da habe ich mich mehrfach durchgelesen. Meine Eltern sorgten auch weiter für Nachschub, bei meinen Großeltern im Nachbarort könnte ich (genau wie daheim) an s Regal gehen. In der weiterführenden Schule dann endlich eine Bibliothek, in zweierlei Hinsicht ein Zufluchtsort. Auch nach einem Schulwechsel war ich eigentlich immer in der dortigen Bibliothek, diesmal sogar ehrenamtlich helfen, bis man uns ( meine Freundin ebenfalls) „rauswarf um auch Mal frische Luft zu bekommen 🙂
    Dann ergriff ich einen Beruf mit Büchern, in der Zeit spielten Büchereien eine eher kleine Rolle, aber ich deckte mich dort immer noch ein.
    Mit den Kindern später ging es, ab dem Moment, wo sie Bücher erfassen und fassen könnten, in die Stadtbücherei. Wenn schlechtes Wetter war, auch mehrfach in der Woche. Stapel von Bilderbüchern, Kinderbüchern, Höhrspielen und auch Lesefutter für die Mama
    Mittlerweile nutze fast nur ich den Familienausweis. Mein Mann, ebenfalls Leseratte, liest seine englischsprachige SF und Fantasy Bücher digital. Die grossen „Kinder“ teilen ihre Freizeit in den digitalen Medien, Bücher haben da nicht mehr den Stellenwert, wie bei der Generation davor, aber gerade der jüngere hat immer eine aus dem Regal des Vaters (vor allem)
    Bibliotheken spielen nicht mehr eine so große Rolle, wie vor dem WWW. Und doch sind sie zum recherchieren unerlässlich ( wenn der Lehrer zB bei der Facharbeit kein widergemachtes Wissen von Wikipedia in den Quellenangaben haben will, was ich immer noch so gut finde)
    Büchereien wecken in Kindern, die vielleicht daheim nicht das Angebot haben, Leselust. Ich half jahrelang iin der Schulbücherei aus ( da merkt man erst, wie viele Kinder daheim kein Buchangebot haben!)
    Mittlerweile haben Büchereien auch e Booms und man merkt das auch an den Besucherzahlen. Mir ersetzt das nicht das Stöbern zwischen den Regalen! Fachbücher, Sachbücher, Bildbände, Jugendbücher, …. Romane aller Art, Hörbücher, Filme….
    Unerlässlich
    Das war jetzt ein viel zu langer Kommentar, Du hast es aber so gewollt, ☺
    Dankeschön
    Liebe Grüße
    Nina

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  5. Martina

    So ein schöner Beitrag! Und was Du schreibst, deckt sich ziemlich mit meinen Erinnerungen/Erfahrungen. Ich bin auch auf dem Land aufgewachsen, und der Besuch der Dorfbücherei war immer ein Highlight. Bis heute liebe ich Bibliotheken. Besonders die in der Stadt, in der ich heute wohne. Sie ist in einem ehemaligen, historischen Rathaus untergebracht (17. Jahrhundert erbaut). Ich besuche sie regelmäßig, mal alle 3, alle 6-9 Wochen – je nachdem, wie viele Bücher ich ausgeliehen habe und verlängern muss. Zudem ist alles sehr persönlich und nett: Die beiden Bücher, die ich geschrieben habe, werden oft besonders platziert und von dem MitarbeiterInnen persönlich „beworben“. Meine Jungs mögen en Ort auch und ich glaube, dass sie auch deswegen gerne lesen. Den jährlichen Leesommer, an dem sich viele örtliche Schulklassen beteiligen, finde ich ganz wichtig, um Kinder und Jugendliche an Bücher heranzuführen.
    Die Bücherei ist für mich ein ganz wichtiger, unbedingt erhaltenswerter Ort! Allein schon bei meiner Bücherliste – würde ich die Titel darauf alle jaufen, ich wäre arm 😉
    Liebe Grüße und nochmals danke für den wichtigen Beitrag, Martina

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