Kanon*

*In Bezug auf fiktive Werke bezeichnet der Kanon die Gesamtheit der Materialien und Informationen, die „offiziell“ als Teil eines fiktiven Universums anerkannt werden. Die Grundlage bilden dabei zumeist zusammenhängende Buch- oder Filmreihen. Der Begriff dient insbesondere zur Abgrenzung von Originalen gegenüber Pastiches oder Fan-Fanfiction.

Das Konzept des Kanons hat seine Ursprünge in der Religion. So beschreibt der Bibelkanon alle Schriften, die Judentum und Christentum als Bestandteile ihrer Bibel festgelegt haben und als Grundlage der Religionsausübung nutzen.

Einzug in die literarische Kultur erhielt der Begriff 1911, als Ronald Knox den Begriff als Analogie in dem Essay Studies in the Literature of Sherlock Holmes verwendete, um Arthur Conan Doyles Werke von den Holmes-Geschichten anderer Autoren abzugrenzen. Im Falle von Sherlock Holmes umfasst der Kanon dementsprechend einzig die 56 Kurzgeschichten und 4 Romane aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle. Bei anderen Gruppen ist die Abgrenzung zwischen Kanon und Nicht-Kanon weniger eindeutig und innerhalb der Fan-Gruppe häufig umstritten. So ist beim Harry-Potter-Kanon unklar, ob auch das Theaterstück The Cursed Child oder die von der Autorin J.K Rowling auf der Website Pottermore veröffentlichten Informationen zum Kanon zählen oder nicht.

Der Bezug auf den Kanon dient oft als Grundlage von Diskussionen und Kritik innerhalb einer Fangruppe und wird genutzt, um Argumente zu untermauern oder zu entkräften. Das Wort wird dabei häufig in der Form „Kanon sein“ gebraucht, z.B. „Das ist nicht Kanon!“

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