Vom Ohr ins Herz: Meine 5 Filmmusik Favoriten

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Was wären Filme ohne Musik? Nicht dasselbe auf jeden Fall. Denn Filmmusik ist nicht nur Hintergrundbeleuchtung, sondern sie hilft, eine Geschichte einzuordnen, bestimmt die Atmosphäre, verändert unsere Wahrnehmung, lenkt unsere Emotionen und manchmal manipuliert sie uns sogar. All das (und noch mehr) habe ich im letzten Blogbeitrag beleuchtet. Lest HIER nochmal nach, wenn ihr mögt. Nun ist es aber natürlich so, dass man nur schwer über Filmmusik sprechen kann, ohne irgendwann anzufangen, von seinen persönlichen Favoriten zu schwärmen – und wenn ich mir die Kommentare zum letzten Artikel anschaue, geht euch das ähnlich. Da ich den letzten Beitrag aber nicht in ein 5000 Wort Monster verwandeln wollte, kommt jetzt hier der Nachtrag: Meine liebsten Filmmusiken.

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Wie schon beim letzten Mal gibt es auch hier wieder eine Spotify Playlist zur Begleitung. Darin befinden sich ein paar Stücke aus den Filmmusiken, über die ich gleich sprechen werde. Denn schließlich ist über Musik reden schön, sie zu hören ist aber noch viel schöner. Hier geht’s zur Playlist: KLICK

Aus meinen Kopfhörern schallt täglich Filmmusik. Der Alltag wird mit einem Soundtrack auf den Ohren gleich viel spannender, schöner und unterhaltsamer. Ich mag Filmmusik dabei in all ihren Formen und Facetten. Die fantastische Song-Zusammenstellung im Soundtrack zu The Guardians of the Galaxy macht mir richtig gute Laune und ich schmettere auch leidenschaftlich gern die Songs aus den Disney Filmen mit. Aber für diesen Artikel klammern wir diese Songs einmal aus. Es geht hier um die Filmmusik, die man im Englischen als „Original Score“ bezeichnet. Also um Musik, die ohne Text auskommt und die eigens für einen Film komponiert und meist durch ein Orchester eingespielt wurde.

Natürlich ist Filmmusik, wie auch jede andere Form von Musik, Geschmackssache. Grundsätzlich kommt es hier aber vermutlich stark darauf an, ob man den dazugehörigen Film mag. Wer will schon durch Musik wieder an einen mieses Kinoerlebnis erinnert werden? Sicherlich muss nicht jeder Film gleich ein Meisterwerk sein, damit man seiner Filmmusik etwas abgewinnen kann, aber ein totaler Reinfall darf er eben auch nicht sein. Und so ist auch bei mir die Schnittmenge der Gruppen „Filme, die ich mag“ und „Filmmusik, die ich mag“ ziemlich groß.
Bei vielen dieser Filme höre ich mir trotzdem meist nicht den gesamten Soundtrack an, sondern nur bestimmte Stücke. Die Lord of the Rings Filmmusik von Howard Shore ist beispielsweise im Ganzen großartig und episch, aber ich steuere eigentlich immer nur The Shire an, weil das Stück die wohligsten Erinnerungen hervorruft. Und vom Inception Soundtrack von Hans Zimmer höre ich nur Time und Dream ist Collapsing – und auch immer nur beim Spazieren gehen, weil sie jeden Spaziergang irgendwie zu einer epischen Reise machen. Von anderen Filmmusiken laufen bei mir nur die Titelmelodien. Das Theme von Back to the Future reicht nämlich allein schon vollkommen aus, um die wohligen Erinnerungen an diesen Kult-Film zu wecken. Bei meinen absoluten Filmmusik Favoriten höre ich dagegen gerne den ganzen Soundtrack am Stück durch. Diese Musiken funktionieren für mich sowohl in ihren Einzelstücken als auch als Ganzes – sie machen meine Ohren also rundum glücklich. Aber nun genug der Erklärungen, hier sind meine liebsten Filmmusiken (in keiner speziellen Rangfolge):

The Theory of Everything
Jóhann Jóhannson

Musik hat einen direkten Draht zu unseren Emotionen. Wir alle haben schon einmal erlebt, wie uns Musik plötzlich in ein ganz anderes Mind-Set versetzt. Bei der Musik des isländischen Komponisten Jóhann Jóhannson wird mir diese außergewöhnliche Kraft der Musik bewusster denn je. Die Welt verlor in meinen Augen einen der großartigsten Komponisten unserer Zeit als Jóhannson 2018 im Alter von nur 48 Jahren verstarb. Wenn ich seine Musik höre, denke ich nicht nur: Wow, das ist wunderschöne Musik. Nein, sie löst etwas in mir aus, das tiefer sitzt. Manchmal schwer bestimmbar, manchmal eindeutig Freude, Trauer, Erleichterung – manchmal alles zusammen. Seine Musik ist beeindruckend in ihrer Tiefe und Schönheit. Die Töne fließen vom Hörnerv quasi ungefiltert ins Emotionszentrum.
Wenig überraschend daher, dass Jóhann Jóhannson hier auf meiner Liste der liebsten Soundtracks auftaucht – und zwar mit der Musik zum Stephen Hawking Biopic The Theory of Everything (Die Entdeckung der Unendlichkeit). Müsste ich ein Wort wählen, um diese Filmmusik zu beschreiben, dann wäre es wohl: wunderschön. Obwohl ich finde, dass dieses Wort der Musik fast nicht gerecht werden kann – ich möchte manchmal weinen, weil sie so schön ist. Sie ist verspielt und lädt zum Träumen ein. Sie ist voller Hoffnung und gleichzeitig erfüllt von einer Schwere und Melancholie. Für diesen Film und die Geschichte, die er erzählt, könnte sie perfekter nicht sein. Die Melodien spiegeln genau das, was wir im Film sehen. Sie erzählen von einem lebendigen Geist in einem Körper, der immer starrer und schwächer wird. Sie erzählen von Träumen, großen Ideen und Hindernissen, die dem im Wege stehen. Sie erzählen von Widrigkeiten, die mit Liebe, Zuneigung und Respekt überwunden werden. Es ist Musik, die man immer wieder hören kann und bei jedem Hören neue kleine Details entdeckt – Töne, Hintergrundmelodien und Instrumente, die einem vorher nicht aufgefallen waren. Besonders angetan hat es mir das Stück Cambridge, 1968. Egal wie mies es mir gerade geht, dieses Lied zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht. Da ist eindeutig Magie am Werk! Aber nun Schluss mit der Schwärmerei. Halten wir fest: The Theory of Everything ist ein bezaubernder Film mit wunderschöner Musik.

The Social Network
Trent Reznor & Atticus Ross

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The Social Network ist mein Lieblingsfilm. So, jetzt ist es raus – und nein, ich lasse mich nicht auf Diskussionen ein. Ich halte den Film von Regisseur David Fincher für ein Meisterwerk und für einen der großartigsten Filme der vergangenen Dekade. Ja, ich weiß, der Film erzählt nicht die „wahre Geschichte“ der Anfänge Facebooks. Aber die Geschichte, die er zur erzählt, ist großartig inszeniert. Die Dialoge sind brillant, die Besetzung perfekt und es ist beeindruckend, wie nervenaufreibend spannend dieser Film ist, obwohl sich ein Großteil der Handlung in Verhandlungsräumen von Anwaltskanzleien abspielt. Und dann, ja dann, ist da noch dieser phänomenale (und Oscar prämierte) Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross. Ich bin für gewöhnlich kein großer Fan elektronischer Musik, aber hier funktioniert sie für mich fantastisch. Natürlich passt sie zum Thema des Films perfekt. Hacking und Programmieren lassen sich eben durch elektronische Musik besser darstellen als durch die Klänge eines Orchesters. Es ist viel Tempo und Bewegung in diesem Soundtrack, was der Story einen zusätzlichen Kick verleiht, so zum Beispiel im Track In Motion – meinem Go-To-Stück bei der Arbeit. Die kraftvolle Musik sorgt außerdem für einen gewissen Rock-Star Flair, der diese Vom-Nerd-zum-Millionär-Story großartig ergänzt. An den richtigen Stellen wird die Musik aber melancholischer, düsterer, umspielt die moralischen und persönlichen Konflikte der Figuren und trägt zu ihrer Charakterisierung bei. Aber die Musik macht hier noch mehr als im Hintergrund die Fäden zu ziehen. Manchmal tritt sie ins Spotlight und ist das bestimmende Element. Eine der großartigsten Szenen aus The Social Network ist „Boat-Race-Scene“, in der Zuckerbergs Gegenspieler, die Vinkelvoss-Zwillinge, in einem Ruderboot Rennen antreten – und verlieren. Diese Szene könnte extrem belanglos und langweilig wirken. Aber durch die abgefahrene Neuinterpretation von Edvard Griegs In the Hall of the Mountain King wird sie episch und genial. Ich liebe diese Szene, ich liebe diesen Film, ich liebe diese Filmmusik!

Harry Potter
John Williams / Alexandre Desplat

So etwas wie die Harry Potter Musik gibt es eigentlich nicht – auch wenn ich mal vermute, dass wir alle zuerst etwas von John Williams in den Ohren haben. Denn auch wenn die Darsteller uns während aller 8 Filme treu blieben und wir die Filme daher als ein Ganzes wahrnehmen, war hinter den Kulissen einiges Wandel. So haben die Harry Potter Filme nicht nur 4 verschiedene Regisseure, sie haben auch 4 verschiedene Komponisten für die Filmmusik. John Williams schrieb die Musik für die ersten drei Filme, die Musik für den vierten Film kam von Patrick Doyle, Nicholas Hooper komponierte die Musik für die Filme 5 und 6 und zum Abschluss nahm Alexandre Desplat in den beiden Deathly Hallows Teilen die musikalischen Zügel in die Hand.
Ich finde, alle Harry Potter Filme können wahrlich nicht über schlechte Musik klagen. Aber zwei der Komponisten stechen für mich heraus. Der erste davon ist natürlich John Williams. Die Musik zu den ersten drei Harry Potter Filmen zählt vermutlich zu den bekanntesten und ikonischsten Filmmusiken überhaupt. John Williams schießt solche Filmmusik quasi im Minutentakt raus. Es scheint ihm überhaupt keine Schwierigkeiten zu bereiten, die Filmerlebnisse ganzer Generationen mit Melodien auszustatten, die ihnen für immer im Kopf bleiben. Für viele Harry Potter Fans – mich eingeschlossen – ist die Musik zu den ersten Harry Potter Filme wie ein Stück Heimat. Wir hören Hedwigs Theme und oder Harry’s Wondrous World und werden automatisch in die magische Welt versetzt, die wir so lieben. Wir sind wieder in Hogwarts, einem Ort, an dem wir uns gut und sicher fühlen. Ich höre diese Stücke oft, weil sie mich beruhigen – sie erinnern mich ans Aufwachsen mit Harry Potter – eben an die gute alte Zeit.

Ganz anders, aber ebenso beeindruckend, ist die Musik von Alexandre Desplat zu den Harry Potter and the Deathley Hallows Filmen. Sie hat nicht den Ohrwurm-Faktor wie John Williams Musik, aber sie ist nicht weniger passend, um Harrys Reise zu begleiten.
Unsere Helden sind in Deathly Hallows erwachsen geworden, die Handlung wird düsterer, die Konflikte größer. Passend dazu wirkt die Musik reifer, dunkler und realer. Sie klingt weniger magisch, aber in ihr liegt so viel Schönheit, Dramatik, Wehmut und Hoffnung. Was ich besonders an dieser Musik liebe, ist, dass sie ohne viel Getöse auskommt und trotzdem auch die dramatischsten und actiongelandensten Szenen so beeindruckend untermalt. Eine der Szenen, die mir da augenblicklich in den Sinn kommt, heißt „Courtyard Apocalypse“.

Sie zeigt Harry, Ron und Hermine, wie sie sich ihren Weg durch das umkämpfte Hogwarts bahnen und dem Geschehen einigermaßen fassungslos gegenüberstehen. Es ist nicht gelungen, das Schloss und seine Bewohner gegen die Gefolgschaft Voldemorts zu schützen. Die Kräfte des Bösen haben es geschafft, ins Schlossgelände einzudringen, sorgen dort für Tod und Zerstörung. Eine Szene, die für all die, die mit Harry Potter in Hogwarts groß geworden sind, nur schwer zu ertragen ist. Genau wie für unsere drei Helden war Hogwarts unser Safe Space, unser Rückzugsort, unser Zuhause, und wird hier nun in Schutt und Asche gelegt. Diese recht actionreiche Szene hätte man durchaus mit schneller und lauter Musik untermalen können. Aber die Musik, die Desplat für diese Szene schrieb, ist traurig, dramatisch und schwer. Sie spiegelt wider, was wir vermutlich alle fühlten. Ich habe jedes Mal bei dieser Szene Gänsehaut – und die kommt von der Musik. Right in the feels, Monsieur Desplat!

Und wo wir schon bei Alexandre Desplat sind…

The Imitation Game
Alexandre Desplat

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In den letzten 10 Jahren wurde Alexandre Desplat neun Mal für einen Oscar in der Kategorie „Best Original Score“ (Beste Filmmusik) nominiert. Neun Mal! Um Auftragsknappheit braucht sich der Franzose daher wahrlich keine Sorgen machen. Er gehört momentan zu den gefragtesten Komponisten überhaupt. Bei der Oscarverleihung 2015 stand er sogar zwei Mal auf der Liste der Nominierten – für The Grand Budapest Hotel (wofür er letztendlich den Oscar holte) und für die Musik zum Alan Turing Biopic The Imitation Game. Letztere hat es mir besonders angetan. Warum? In jedem Fall nicht, weil ich den Film insgesamt für einen großartigen Film halte und mich die Musik träumerisch an ein überragendes Filmerlebnis zurückdenken lässt. Nein – ich mag den Film, aber ich liebe ihn nicht. Er hat seine Schwächen und seine Stärken und die Filmmusik gehört definitiv zur zweiten Kategorie.
Es ist keine Musik, die sich in den Vordergrund drängt. Sie unterstützt Handlung, Charaktere und Setting subtil, aber wirkungsvoll. Gekonnt begleitet sie das Rennen gegen die Zeit, wenn die Codeknacker versuchen, die deutschen Enigma Code zu entschlüsseln und fängt die Bedrohung des Krieges ein. Vor allem beeindruckend ist aber, dass die Musik Alan Turing so wundervoll charakterisiert. Es scheint fast, als breite die Musik sein Innenleben vor unseren Ohren aus. Die Melodien zeigen einen brillanten, ständig arbeitenden Verstand mit großen Ideen. Sie zeigen aber auch Einsamkeit, den Wunsch nach Verständnis und Geheimnisse, die gleichzeitig entschlüsselt und gehütet werden mussten. Manchmal habe ich das Gefühl, die Musik fängt Alan Turing und sein Leben besser ein, als es der Film insgesamt tut. Dadurch wurde Alexandre Desplats Musik im letzten Jahr zu meinem ständigen Begleiter. Denn ich habe zu dieser Zeit viel über Alan Turing gelesen, mich mit seinem Leben beschäftigt und dann einen Artikel geschrieben: Alan Turing in Film, Buch und Graphic Novel. Dabei half mir die Musik, Eindrücke zu verarbeiten, meine Gedanken zu ordnen und in Worte zu fassen. Seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem ich diese wunderschöne Filmmusik nicht höre.

Requiem for a Dream
Clint Mansell feat. The Kronos Quartet

Requiem for a Dream ist ein ziemlich intensiver und verstörender Film. Hat man ihn einmal gesehen, vergisst man ihn nicht mehr. Das Drama von Regisseur Darren Aronovsky erzählt von vier Drogensüchtigen, ihrem Weg in den gesundheitlichen und sozialen Ruin und vor allem von ihren zerstörten Träumen. Der Film vermittelt die eindringlichste ‚Don’t do drugs‘ Botschaft, die ich je gesehen habe. Er ist düster und erschütternd und die Musik trägt maßgeblich und eindringlich zu der Wirkung dieses Films bei. Clint Mansell kombiniert hier elektronische Klänge mit den Streichern vom Kronos Quartet. Diese, auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombination, bietet genau die richtige Mischung aus psychedelischen Klängen und dramatischen Melodien, die ein solcher Film braucht. Das Ergebnis dieser Kollaboration ist beeindruckend und, genau wie die Drogen in diesem Film, süchtig machend. Man kann sich nur sehr schwer von dieser Musik lösen, ihre Wirkung ist beinahe hypnotisch.
Das bekannteste und einprägsamste Stück aus dieser Filmmusik – und gleichzeitig das Leitmotiv – kennt man vermutlich auch ohne den Film jemals gesehen zu haben. Es heißt Lux Aeterna und wurde auch abseits dieses Films häufig aufgegriffen. So hörte man es beispielsweise im Trailer von Lord of the Rings – The Two Towers. Lux Aeterna ist düster, episch und dramatisch – und doch schwingt immer eine Spur Hoffnung mit. Es ist einfach ein fantastisches Stück Musik, das einen schon beim ersten Hören in den Bann zieht. Aber es ist nicht das einzige Stück, für das sich dieser Soundtrack lohnt. Die Musik arbeitet mit vielen wunderschönen Motiven und Melodien und interessanten Kompositionen. Einige Stücke entfalten ihren Sog durch ihre Intensivität, allen voran The Beginning of the End. Es ist ein musikgewordener Trip – und keiner von der guten Sorte. Es klingt nach flackernden Neonröhren in Krankenhausfluren. Es klingt nach Paranoia und Halluzianationen. Es klingt wie ein nahender Kreislaufkollaps. Es ist nicht angenehm zuzuhören – aber weghören kann man auch nicht.
Der gesamte Soundtrack zu Requiem for a Dream unterstreicht die Stimmung und Botschaft des Films auf eine unfassbar eindringliche Art und Weise. Drogenrausch, Halluzinationen, Abstieg und zerstörte Träume – gegossen in Musik. Wow!


So, das war’s von mir. Wie sieht es bei euch aus? Läuft Filmmusik bei euch auch rauf und runter? Was sind eure Favoriten? Verratet es mir in den Kommentaren oder in einem Blogpost. Ich freu mich auf eure Tipps!

There are 8 comments

  1. nina. aka wippsteerts

    Hi. Schwieriges Thema, da Musik für jeden, der sie hört anders funktioniert und daher gar nicht so einfach beschrieben werden kann. Ich habe früher auch Filmmusik rauf und runter gehört, insgesamt viel mehr Musik gehört. Ich liebe den Soundtrack von “ Viel Lärm um nichts“ , sowohl Film als auch Musik wurde vor allem zum Aufheitern, Wohlfühlen gebraucht. Da bin ich jedesmal in der Sonne der Toskana. Film und Musik gehören ganz eng zusammen für mich. So liebe ich den Ost. von „Master and Commander“. Da treffen gleich drei Dinge zusammen: Film, Musik und Bücher! Wenn ich die Buchreihe gelesen habe, sehr ich Captain Aubrey am Bug seiner Surprise mit dieser epischen Verfolgungsjagd Musik am Anfang des Filmes vor mir. Aber auch Kathrin, wenn er mit seinem Freund zusammen an Bord musiziert und streitet, was im Ist. als Original klassische Musik drauf ist und in der Buchreihe häufig vorkommt.
    Als ich die als “ Sherlock Holmes TV Serie mit Jeremy Brett geschaut habe, war es überaus schwierig an den Ost. zu kommen, Anfang der Achtziger müsste man da viele Läden durchforschen. Und natürlich nur als LP. Und gefunden erst in London, weil nicht Mal als Import in dem damals größeren Laden für Musik in Köln zu bekommen. Und wenn man auf dem Land wohnt… Auch hier gehört Seh-und Hörerlebnis zusammen. Unglaublich oft im Auto (auf Kassette selber überspielt) gehört, auf vielen und langen Fahrten.
    Das wären nun meine drei Lieblinge. Mittlerweile gibt es wesentlich seltener Filmmusik, die mich als Ganzes, also wo die ganze CD drin bleiben kann und als Filmerlebnis packt.
    Danke für Deinen Einblick, werde am Sonntag wohl dadurch angeregt, sicher im Regal wühlen und was hören.
    Liebe Grüße
    Nina
    (PS, weil meine Autokorrektur auch manchmal Purzelbäume schlägt:ersetze Mal schnell bei Edward Grieg das f)

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  2. poesielos

    Es ist irgendwie absolut faszinierend, wie manche Stücke einen sofort wieder in einen Film bzw. seine Geschichte hineinversetzen können! „He’s a Pirate“, „Concerning Hobbits“, „Mombasa“, „A Window to the Past“… bei all den Stücken kommen sofort Erinnerungen hoch. Vielen Dank für die tollen Beiträge zum Thema Filmmusik, und die Empfehlungen! Wo du so vom Social Network schwärmst, muss ich den vielleicht doch auch noch mal endlich schauen. 🙂

    Ich mag Filmmusik, Spielemusik und Ambient Noise total gerne als Hintergrundgeräusche zum Lesen – in absoluter Stille kann ich mich einfach nicht so gut konzentrieren. Dann dürfen in den Playlists aber keine zu bekannten Titel drinstecken, weil sonst sofort das Bedürfnis hochkommt den entsprechenden Film zu schauen… aber gerade die Musik zu Ghiblifilmen ist immer super zum Lesen.

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  3. idasbookshelf

    Ich LIEBE diesen Beitrag! Hatte direkt Gänsehaut bis in die Haarspitzen. Ist es nicht verrückt, wie uns Klangabfolgen so sehr in ihren Bann ziehen können und etwas ganz tief in uns drin berühren? Es gibt SO viele Filme, bei denen die untermalende Musik das absolute I-Tüpfelchen ist. Schindlers Liste zum Beispiel. Oder Chihiros Reise ins Zauberland, und auch absolut genial: die Musik zu „Interstellar“. Sie ist eher hintergründig, niemals aufdringlich, aber du meine Güte, passt sie absolut genial zum Geschehen! :’D

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  4. LevelUP Gaming

    Wenn jemand das Thema Filmmusik anspricht, muss ich immer sofort an Hans Zimmer denken. Seine Musik macht meiner Meinung nach jeden Film wesentlich besser.

    Besonders Inception und Interstellar, ohne Zimmers Musik wären das einfach ganz andere Filme.

    Joe Hisaishi und Studio Ghibli darf man natürlich auch nicht vergessen. Wenn ich die Stücke aus Totoro oder Das wandelnde Schloss höre, werde ich ganz sentimental.

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  5. hemator

    Ich war schon sehr gespannt, welches wohl deine Favoriten sind – da gibt es dann doch einige Unterschiede, gerade in der Wahrnehmung der Scores. Meine Favoriten sind normalerweise die großen, epischen Werke, die die Möglichkeiten des Orchesters (und des Chors) in vollen Zügen ausnutzen und idealerweise nicht nur über eine komplexe Leitmotivsprache verfügen, sondern auch die Kontinuität wahren – dementsprechend sind Star Wars und Herr der Ringe meine absoluten Favoriten, weil sie zu den ganz wenigen, nennen wir sie mal „Gesamtkunstwerken“ gehören, die es mit Richard Wagners „Ring des Nibelungen“, quasi dem Genre-Opa, aufnehmen können. Ich kann aber auch durchaus experimentelleren und weniger opulenten Scores einiges abgewinnen, ziemlich beeindruckend fand ich beispielsweise Suchergebnisse
    Webergebnisse Hildur Guðnadóttirs „Joker“ oder Mark Corvens „The Witch“. Scores, die allerdings nur aus Elektronik- und Synth-Klängen bestehen, kann ich allerdings insgesamt eher wenig abgewinnen, diese Art von Musik spricht mich nur selten bzw. am ehesten in Kombination mit einem Orchester an.

    Mit Harry Potter haben wir einen gemeinsamen Favoriten – wobei dieses Franchise für mich auch immer eine vertane Chance darstellt. Ich kann jedem der HP-Scores etwas abgewinnen, manchen mehr (HP 3, für mich der gelungenste), manchen weniger (HP 5). Aber ich hätte es definitiv begrüßt, hätten die anderen Komponisten mehr als nur Hedwigs Thema von ihren Vorgängern übernommen. Mit der einen oder anderen Ausnahme ist dieses Thema das einzige, was die Serie zusammenhält. Man stelle sich vor, wie es gewesen wäre, hätten die Doyle, Hooper und Desplat beispielsweise auch „A Window to the Past“ übernommen und weiterentwickelt. Auch hätte nicht jeder von ihnen wieder ein neues Voldemort-Thema komponieren müssen, stattdessen hätte man etwas aus den Williams-Motiven entwickeln können, das vielleicht zu einem ikonischen Schurkenthema geworden wäre, wie es der Imperiale Marsch ist. Wie auch immer es mit den Tierwesen-Filmen weitergeht, ich hoffe, Warner hat genug Verstand, James Newton Howard weiterkomponieren zu lassen, bislang fand ich seine Arbeit und auch die Themenentwicklung wirklich sehr gelungen.

    Clint Mansell ist leider einer der Komponisten, die mich nie so sehr vom Hocker reißen konnten. „Requiem for a Dream“ hat zudem das Problem, dass sich gerade „Lux Aeterna“, durchaus ein einnehmendes Stück, durch die Überbeanspruchung in Trailern und sonstigen Videos für mich sehr abgenutzt hat. Mansells für mich interessanteste Arbeit war „Noah“, aber selbst das ist ein Score, zu dem ich nicht allzu häufig zurückkehre.

    „The Imitation Game“ habe ich gesehen bzw. gehört, hat als Score auf mich aber keinen besonderen Eindruck hinterlassen – war für mich ein relativ typischer Desplat-Drama-Score, gut funktional, aber nicht herausragend. Muss ich mir vielleicht noch einmal anhören 😉

    Ähnlich verhält es sich auch mit „Theory of Everything“. Jóhann Jóhannson ist, ähnlich wie Mansell, auch einer von diesen Komponisten, deren Arbeit mich einfach nicht so sehr anspricht. „Arrival“ fand ich sehr interessant, aber auch das ist eine Score, den selten bzw. zum Vergnügen wieder aufsuche. Was Jóhannson für „Theory of Everythin“ komponiert hat, klang für mich tatsächlich stark nach Desplat. Aber auch hier: Ich erinnere mich nicht mehr allzu gut an den Score, müsste mal wieder reinhören.

    Mit Reznor und Ross schließlich habe ich als Filmmusikkomponisten wirklich massive Probleme. Das liegt zum einen daran, dass mich ihre Musik überhaupt nicht anspricht, und zum anderen auch mit ihrer Arbeitsweise bzw. der Arbeitsweise von David Fincher. Für dessen Filme, besonders für „Verblendung“ (ich glaube, bei „Social Network“ ist das noch nicht ganz so stark ausgeprägt) haben Reznor und Ross mehrere Stunden an Musik „inpiriert vom Drehbuch“, aber nicht für die spezifischen Szenen geschrieben, die Fincher, dann nach seinem Gutdünken platziert hat. Filmmusik ist für in erster Linie ein narratives Medium, wird bei Fincher/Reznor/Ross aber oft auf reine Atmosphäre- und Geräuschkulisse beschränkt – wobei mir auch hier primär „Verblendung“ sehr negativ im Gedächtnis geblieben ist. Aber auch bei „Social Network“ erinnere ich mich daran, dass ich die Musik mehrmals aktiv störend fand.

    Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Wahrnehmung und die Geschmäcker sind. 😉
    Ich habe vor einiger Zeit eine Top-20 List meiner liebsten Filmscores verfasst, das ist aber auch schon einige Jährchen her, inzwischen sähe das Ranking der Plätze 11 bis 20 aber wohl anders aus, 1 bis 10 ist dagegen eigentlich immer noch recht aktuell: https://hemator.wordpress.com/2015/02/18/top-10-x-2-filmscores/

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  6. Wörter auf Reise

    Ein toller Beitrag!
    Den Soundtrack von Harry Potter auch sehr, Harry Potter ist einfach zu Hause & bei der Musik muss ich immer an den Film denken. Requiem for a dream ist sehr intensiv und untermauert dieses furchtbare Ende, das ich leider viel zu oft gesehen habe. Ansonsten liebe ich ja Blade Runner und Blade Runner 2049 einfach traumhaft ❤ Arrival hat mich auch beeindruckt 🙂

    Alles Liebe

    Nadine

    Gefällt 1 Person

    1. Karo

      Danke Dir, Nadine! Requiem for a Dream ist echt ein krasser Film. Total beeindruckend aber auch extrem schrecklich. Ich bin ganz froh, dass ich ihn mir nicht so oft anschauen musste wie du 🙂 Die Blade Runner Soundtracks muss ich mir unbedingt mal anhören – davon wurde mir schon ganz viel vorgeschwärmt. Bei Arrival werd ich auch nochmal reinhören. Danke für den Tipp 🙂

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